Freitag, 26. August 2016

Schon „Tschüss“ gesagt



In diesem Post möchte ich von einem Zwischenfall berichten, welcher sich während des Stationsurlaubs an der Ostküste Kenias, im Indischen Ozean zutrug.
Am Donnerstag dem 18 August ging ein Großteil unserer Leute schwimmen. Es war Flut und 200m von der Küste entfernt befindet sich ein Riff, welches komplett entlang der Küste verläuft und an welchem sich die Wellen brechen. Aus Geld- und Werbegründen hielt es das Hotel,auf dessen Grundstück wir campten, nicht für nötig uns darauf hinzuweisen, dass ans diesem Riff gefährliche Strömungen herschen. Als acht Musungus, Ich eingeschlossen, dem Spaß verlockenden Wellen am Riff beiwohnten, merkten wir schnell, dass die Ströung uns Ozeanwärts zog und ein Entkommen nur schwer möglich war. Ich selbst war 10-15 Minuten allein in diesen Wellen, nach Hilfe schreiend und Kraft verlierend. Wie ich schlussendlich und am Ende meiner Reserven aus den Wellen rauskam weiß ich nicht mehr,aber ich hatte schon "Tschüss" gesagt. Als diejenigen welche es geschafft hatten, Hilfe für die anderen holten indem sie LKW Reifenschläuche in die Wellen schickten, wurden Kurt und Felix bei dem Versuch mit einem dieser Reifen Hilfe zu leisten von einer Welle vom Reifen getrennt und gerieten so hart in Not, dass zwei meiner Freunde von diesem Ozean und dem Versagen des Staats Kenias getötet wurden.
Denn ein Rettungschiff kam, aber viel zu spät.


 
Ich bin dankbar, dass Gott uns anderen aus den Wellen rettete, sonst wären jetzt 10 Menschen tot.
Kurt und Felix riskierten ihr Leben für mich und meine Freunde, bis in den Tod. Wir dürfen wissen das Jesus sie mit offenen Armen empfing und sie jetzt an einem Ort des Friedens sind.

Ich könnte jetzt sehr viel Gutes über diese Personen schreiben, aber ihr Lebensziel lag darin ein Zeugnis für Gottes Liebe zu sein, und das waren sie!

„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“
Johannes Evangelium Kapitel 15 Vers 13
Dass war der Vers, über den die Predigt ging, am Morgen des Unfalls.
Der Strand, und links im Hintergrund das verhängnisvolle Riff


Die Phase meines Trauerns nimmt gerade ihr Ende, aber doch hinterlassen diese Menschen hier ein großes Loch.
Ich nehme also grade die normale Arbeit wieder auf, und füge mich dem Alltag.
Der nächste Post kommt, wenn es wieder was zu berichten gibt.

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