Montag, 15. August 2016

Erlebnisbericht Impact

Hallo zusammen,
Leider ist der Post, der ankündigen sollte, dass zwei Wochen Funkstille herschen wird, nicht durchgkommen. Pole (Sorry) dafür und viel Spass beim Lesen.

Tag 1
Eine 16 stündige Reise, ganz in den Westen, kurz vor die Grenze zu Uganda birgt einiges in sich, und kostet vor allem eine Menge Kraft. Diesmal fuhren wir in einen Teil von Kenia, welchen ich noch nicht gesehen hatte(denn selbst entgegen meiner einheimischen Teamkameraden habe ich, durch die "Crossroads Reise" schon viel gesehen): leicht hügeliges Land, welches mir sehr fruchtbar zu sein schien, in dem Antilopen, Gazellen und Zebras neben dem gut ausgebauten "East African Highway" grasten.
Irgendwann, nach Nakuru, welches im "Rift Valley" (Ostafrikanischer Grabenbruch, welcher durch ganz Kenia geht) liegt, änderte sich das Umfeld zu sehr steinigem, weniger fruchtbar scheinenden, Hügelland ,inmitten welchen der Lake Baringo, als Oase der Frucht und Feuchtigkeit eingebettet liegt. Hier machten wir Rast, denn reisen im Lkw ist anstrengend.
Als wir dann nach mehreren Stopps wegen Unterfunktion des Lkws und mehreren Stunden Fahrt ohne Menschen oder Stromleitungen oder gar Straßen ankamen, war es schon dunkel. Doch dunkel ist das falsche Wort, wo Lichtquellen im Kilometerumkreis fehlen und ein Unwetter sein Unwesen treibt, ist der Himmel schwarz, so wie ich ihn bis jetzt noch nie schwarz sah.
Begrüßt wurden wir mit Sang und typischen kenianisch langgezogenen Dankes- und Willkommensreden. Das Abendessen war, zu meinem Verdruss, ein Berg Ugali mit undefiniertem Gemüse dazu.


                         
 So hängt das Ziegenfleich den ganzen Tag in der Wärme und den Fliegen ausgesetzt im Freien. 



Um nicht mit leerem Magen zu nächtigen, griff ich mir einen Fleischklumpen. Und während ich das Fett-Sehnen Gemisch vom Kniegelenk der Ziege Knabberte, wobei ich nur vom hören wusste was es war, da ich in der Dunkelheit nichts sah, schweiften meine Gedanken weg vom Kenianischen Dankes Redner zu Fiona, wie manches mal wenn Müdigkeit sich breit macht und man sich nach verständiger Gesellschaft sehnt.



Ich beim versuch der Kommunikation


Arbeiten in Kenia ist anders. 6 Leute sollen ein rechteckiges ca. 3*1,5m Loch graben was am Ende 5 Meter tief sein soll. Nun arbeitet von den 6en aber nur einer, während die anderen drum herum stehen. Wenn der eine nicht mehr kann, setzt ein anderer ein. Ein Arbeit die man also auch zu zweit machen könnte. Vor allem da es drum herum noch genug zu tun gäbe. Da dies für mein deutsches Produktivitätsdenken etwas unverständig war, suchte ich mir dann andere Arbeit. Steine schleppen, welche später als Fundament dienen sollen, dies aber bei der anderen Toilettenbaustelle. Steine hoch heben in dieser Gegend ist aber gefährlich, da dies der Lebensraum der Skorpione ist. Nach dem 30sten Stein etwa hatte ich dann auch meinen ersten Skorpion Kontakt woraufhin ich ihn gleich mit dem Stein zerdrückte. Was mir im Nachhinein Leid tat, denn man sagte mir später, man könne ihnen einfach die Giftblase ausdrücken und sie dann sogar auf den Arm nehmen.
Um nicht mit leerem Magen zu nächtigen, griff ich mir einen Fleischklumpen. Und während ich das Fett-Sehnen-Gemisch vom Kniegelenk der Ziege knabberte, wobei ich nur vom Hören wusste was es war da ich in der Dunkelheit nichts sah, schweiften meine Gedanken weg vom Kenianischen Dankesredner zu Fiona, wie manches mal wenn Müdigkeit sich breit macht und man sich nach verständiger Gesellschaft sehnt.

Tag 2
Dieser Trip, Impact genannt, ist eine Mischung aus Teambuilding und Baueinsatz. Wir bauen 2 Toiletten Häuschen und versorgen eine Schule mit Amaturen, die etwas von Kirchenbänken haben, sodass Schreib- und Sitzfläche vereint sind.
Die interessanteste Erfahrung war es dann, nach gelungenem Tage sich im Fluss zu Waschen, Duschen kann man das nicht nennen. Bei vermehrtem Vorkommen von Schlangen und Blutegeln ist dies ein besondere Nervenkitzel, vor allem da das Wasser so dreckig ist , dass man nicht sieht wo man hintritt. Während des Schreibens meint eine Ziege einen nicht enden wollenden lauten Ruf loszulassen, der sich skurriler Weise anhört wie ein Kind welches schreit. Die Wellblech-Hütte in welcher wir schlafen, ist ständig von Kühen, Dromedaren und eben Ziegen umgeben, welche dann meist von einem 6-8 Jährigen umher getrieben werden. Da weiß man wenigstens wie David, vor seiner Amtszeit ,so sein Leben verbrachte :)
 Dromedare sind sehr ruhige Tiere welche sehr lustig ausehen, wenn sie kauen. Mein Zimmerkamerad Hans und ich sind zum Dromedar Fanklub geworden und haben jedes, welches wir sahen versucht zu streicheln.
Es ist echt schön zu sehen wie sanft sie mit den Kindern interagieren. Mir fiel dies schwer, da diese Kinder leider dank ihres Hüter-Jobs, nicht zur Schule gehen, und daher kein Englisch können. Andererseits sind sie zumeist so von meiner Zahnspange verwirrt, dass sie sich erst darüber beratschlagen, was dass wohl sein könnte.

Tag 3
 Dieser Morgen startete mit einem wunderschönem Erlebnis. Sechs Musungus (weiße Menschen) und ein Einheimischer machten sich auf den Weg Querfeldein auf einen nahgelegenen Berg zu, auf dem uns große Felsen und eine gute Aussicht winkten. Als ich einem Einheimischen am Vortag von unserem Plan erzählte, verzog er sein Gesicht und sagte, dass dies gefährlich sei aufgrund der Schlangen und Skorpione. Wir schlugen uns also durch das dichte Dornen-Dickicht, gelangten innerhalb einer 1/4 Stunde auf den Berg und genossen den Sonnenaufgang auf einem Felsen.



Tag 4
Tag5
Während wir grade geschäftig am Werken waren, um den Rahmen des Toilettenhäuschens zusammen zu schrauben, fing es unerwartet an zu regnen. Nachdem wir alle Werkzeuge vor dem Regen gerettet hatten, und völlig durchnässt an unserem Häuschen ankamen, kamen wir auf die Idee uns das Duschen im dreckigen Fluss zu sparen und diese ganz natürliche Dusche zu nutzen.
Regen ist in diesem Gebiet etwas gefangennehmendes, denn "Straßen" sind bei Nässe nicht befahrbar. Wir beteten, dass es am Abreisedatum nicht regnet, sonst würde die Weiterreise nach Mombasa schwer werden.
Tag6
Tag7
Sonntag, Tag des Herrn, Zeit um den drei umliegenden Gemeinden einen Besuch abzustatten. Demnach teilte sich unsere Gruppe In 3 Teile auf, wobei ich der kleinsten Gruppe beiwohnte, und darin der einzige Deutsche war. Der Gottesdienst war fast vollständig in der Stammessprache, sodass ich zumeist nur passiv beiwohnte. Später aber wurde ich gebeten, für eine Frau zu beten, was dann über 2 Übersetzer in Poket, der Stammessprache gebracht wurde. Als die Jugendlichen mir später noch einige Glaubensfragen in kleinerer Runde nahelegten, begab es sich, dass ich zum zweiten Prediger des Tages wurde, als meine Redefluss nicht zu bändigen war. So bin ich dankbar durch den Heiligen Geist aktiv gewesen sein zu können.
Am Nachmittag wurden wir zu einer Wanderung über die trockene Dornengestrüpp-Steppe, welche kein Ende zu nehmen schien und nur von tiefen ausgetrockneten Flussbetten unterbrochen wurde, eingeladen. Das darauffolgende Volleyball-Turnier war eine willkommene sportliche Abwechslung.
 Zwischenerzählung: Auf unserem Weg kamen wir an einer recht gut ausgebauten, großen Schule vorbei, welches einer der wenigen Gemäuer hier in der Gegend ist, welches wirklich ein Gemäuer, also gemauert, und nicht aus Wellblech ist. Zum allgemeinen Erstaunen war das Gebäude aber leer. Die Geschichte dahinter ist eine Grausame:
Irgendwann begann die Regierung in Pokot, nahe des Flusses, welcher die Pokot von den Samburu trennt, eine Schule zu bauen. Diese war gedacht für alle Kinder des Tals, von beiden Stämmen. Ein paar Jahre lief diese Schule gut. Dann, ca. 10 Jahre ist es her, massakrierten die Samburu aufgrund eines Streitfalles, welche es zwischen diesen Stämmen leide häufiger gibt und dies zumeist wegen Ziegen oder Wasser, alle Pokot Kinder dieser Schule. Als später die Fehde endete, und ein Friedensmal errichtet wurde, entschied man im gleichen Zuge das Schulgebäude nicht mehr zu nutzen. Die Ganzheitlichkeit dieser grausamen Tat wurde mir bewusst, als ich an dieser Schule vorbeikam, welcher nur 500m von unseren Behausungen entfernt liegt, und sah, dass sich menschliche Knochen im Wasserauffangbecken befanden. Zu klein, um die von ausgewachsenen Menschen sein zu können.


Tag 8
Heute war wieder Duschen im Regen angesagt, da uns der Regen erwischte als wir grade unseren Müll verbrannten, gab es den Luxus einer warmen Dusche. Etwas ganz besonderes in diesen Breitengraden.


Tag9
Da alle Einheimischeön, die etwas auf sich halten, einen geschälten Stock bei sich führen, befanden wir (Hans und Ich) uns in der Situation, auch bedürftig nach einem solchen Ehrstab zu sein. So zogen wir los zu einem Ort, welchen wir bei der letzten Wanderung gesehen hatten, wo sich wohl exotischeres Gehölz vorfinden lassen könnte. Denn das umliegende Holz der Bäume und Sträucher scheint gänzlich ungeeignet, da knorrig und voll Dornen. Als wir fanden was wir suchten und uns auf den Heimweg begaben, hatte ich leider eine Konfrontation mit einem mir unbekannten Insekt. Dieses war ziemlich groß, flatterte laut und direkt in mein Gesicht und stach mich ohne große Vorwarnung nahe meines rechten Auges. Doch außer Schmerz und dem Entfernen des Stachels während das Biest uns weiter attackierte, war zunächst nichts besonders festzustellen, biss->
Tag 10
Zum nächsten Morgen, als meine Auge geschwollen und Kopf und Magen schmerzten. So lag ich erstmals flach.
Tag 11
Als mein Auge diesen Morgens noch mehr geschwollen war, sodass ich kaum noch sah, ließ ich mir Salbe geben, womit sich das Auge besserte.
Tag 12
Tag13 Die Heimreise verlief erstaunlich schnell und problemlos. Nun beginnt das Packen für Mombassa.

2 Kommentare:

  1. Na, da hast Du ja schon Einiges erlebt, Schönes und Schreckliches. Das mit dem Duschen im Regen kenne ich auch :) Und das mit der Schule ist wirklich grausam.Hast Du denn herausgefunden, welches Monstrum Dich attackiert hat?
    Ich wünsche Dir weiterhin viele wertvolle Erlebnisse und einen guten Einstieg in Deine neuen Aufgaben.
    Gruß aus Germany!

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  2. Hay,
    Leider nein, aber zum Glück ist mein Auge endlich wieder im Normalzustand.
    Vielen Dank und der nächste Post kommt Heute=)

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